Zsuammenfassung
Epileptische Anfälle sind im Kindesalter ein häufiges Symptom. Das Rezidivrisiko,
nach einem ersten unprovozierten epileptischen Anfall einen weiteren Anfall zu erleiden,
liegt zwischen 25% und 70%. Angemessene diagnostische Schritte, eine kompetente Beratung
zur Prognose und die adäquate Therapie zum richtigen Zeitpunkt sind nur möglich, wenn
ein erster Anfall richtig eingeordnet wird. Dies gelingt in knapp 50% der Fälle allein
aus der Anamnese ohne EEG. Normalerweise ist danach die Durchführung eines Wach-EEG
ausreichend. Bildgebende Diagnostik ist kein zwingender Bestandteil der Untersuchungen
nach einem ersten generalisierten zerebralen Anfall. Ein erster unprovozierter, unkomplizierter,
generalisierter Anfall bei einem normal entwickelten Kind mit unauffälligem EEG hat
eine gute Prognose mit einem Rezidivrisiko von nur 25%. Er erfordert primär keine
antikonvulsive Dauertherapie.
Das Rezidivrisiko verdoppelt sich auf über 50%, wenn auch nur einer von mehreren Risikofaktoren
vorliegt. Im Kindesalter wird üblicherweise erst nach dem zweiten (oder gegebenenfalls
dritten) Anfall eine antikonvulsive Therapie begonnen. Dieses Vorgehen ist durch die
relativ gute Prognose zu rechtfertigen und dadurch, dass der Nachweis einer signifikanten
Verbesserung des Verlaufs durch eine Frühtherapie fehlt.
Summary
Epileptic seizures are a frequent symptom in childhood. The recurrence risk after
a first unprovoked epileptic seizure is between 25% and 70%. Adequate diagnostic steps,
a competent consideration for the prognosis and the appropriate therapy at the correct
time is only possible, when a first epileptic seizure is categorized correctly. This
is possible in just 50% of the cases based only on the anamnesis without EEG. Usually
the performance of a waking EEG is the sufficient diagnostic work-up. Cerebral imaging
is not imperative after a first generalized cerebral seizure. A first unprovoked,
simple, generalized seizure in a normally developed child with normal EEG has a good
prognosis with a recurrence risk only of 25%. It does not require primarily any continuous
anticonvulsive therapy. The recurrence risk increases to more than 50% if there is
just one of several risk factors. In childhood an anticonvulsive therapy is begun
usually after the second (or according to the circumstances after the third) seizure.
This practice is based on the considerable good prognosis and the fact, that there
is no significant impact of an early therapy on the prognosis.
Schlüsselwörter
Anfall - Epilepsie
Keywords
Seizure - epilepsy